Austausch zu guter Hospiz-Arbeit

Wie begleiten wir gut bis zuletzt? Und was hat es mit dem Grab der Lebenshilfe Erlangen auf sich? Darüber informierten Selbst-Vertreterin Sigrid Salzmann und Referentin Barbara Dengler von der Lebenshilfe Bayern beim Zukunftsforum "Quo vadis Hospiz-Arbeit?". Dazu hatte das Bayerische Hospiz- und Palliativ-Bündnis (BHPB) nach Banz eingeladen.

Netzwerken: Sigrid Salzmann (Mitte) und Barbara Dengler (2. v. r.) mit Dr. Sibylle Mutert (2. v. l.) vom StMGP sowie Willy Knödlseder (l.) und Timo Grantz (r.), Vorsitzender und Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativ-Verbandes (Foto: LHB)

Netzwerken: Sigrid Salzmann (Mitte) und Barbara Dengler (2. v. r.) mit Dr. Sibylle Mutert (2. v. l.) vom StMGP sowie Willy Knödlseder (l.) und Timo Grantz (r.), Vorsitzender und Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativ-Verbandes (Foto: LHB)

Sigrid Salzmann zeigt das Grab der Lebenshilfe Erlangen (Foto: LHB)

Sigrid Salzmann zeigt das Grab der Lebenshilfe Erlangen (Foto: LHB)

Hospiz-Arbeit bei der Lebenshilfe in Bayern

Barbara Dengler, Fachreferentin Selbst-Vertretung beim Lebenshilfe-Landesverband Bayern, weiß: "Um Menschen mit Behinderungen gut bis zum Lebensende zu versorgen und zu begleiten, arbeiten viele Lebenshilfen in Bayern eng mit örtlichen Hospiz-Vereinen, Hausarzt-Praxen sowie mit sogenannten SAPV-Teams (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) zusammen. Ebenso gibt es regelmäßig Fortbildungen zu Palliativ-Care oder Letzte-Hilfe-Kurse. Insbesondere Wohn-Einrichtungen begleiten und versorgen bis zuletzt und entwickeln gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel Trauer-Rituale."

Die Lebenshilfe Erlangen hat ein eigenes Grab auf dem Zentralfriedhof der Stadt. Das ist für die Menschen mit Behinderungen gedacht, die keine Familie oder Angehörigen mehr haben, die sich um ihre Beerdigung kümmen können. Sigrid Salzmann, Selbst-Vertreterin  und Bewohnerin, sagt dazu: "Wir wollen, dass niemand anonym beerdigt werden muss in einem Sozialgrab. Und wir wollen einen schönen Ort haben, wo wir hingehen können, um uns an die Verstorbenen zu erinnern und ihnen zu gedenken."

Zukunft der ehrenamtlichen Hospiz-Arbeit in Bayern

Beim Zukunftsforum "Quo vadis Hospiz-Arbeit?" in Banz ging es vor allem darum, wie gute ehrenamtliche Hospiz-Arbeit künftig gestaltet und auch finanziert werden kann. Themen waren die aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft, Veränderungen im Ehrenamt, Hospiz-Arbeit und Armut, finanzielle Förderung der Hospiz-Vereine, kultursensibel begleiten am Lebensende sowie begleiten bis zuletzt in der Eingliederungshilfe.

Eingeladen waren Vorstände, Leitungskräfte, Ehrenamtliche und Interessierte der Hospiz-Dienste im Bayerischen Hospiz- und Palliativ-Bündnis. Die Fachtagung fand am 30. und 31. März 2023 im Bildungszentrum Kloster Banz statt.

Zusammenarbeit in der Hospiz-Arbeit

Das Bayerische Hospiz- und Palliativ-Bündnis (BHPB) ist ein Zusammenschluss des Bayerischen Hospiz- und Palliativ-Verbandes mit Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Hausärzte-Verband und der kassenärztlichen Vereinigung sowie der Krankenhaus-Gesellschaft. Das BHPB wird vom bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert.

Laut dem Bündnis ist es das Ziel, durch Zusammenarbeit der wesentlichen Leistungserbringer-Verbände, die "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen" in Bayern gut umzusetzen. Die Charta wurde auch vom Lebenshilfe-Landesverband Bayern unterzeichnet.

Das StMGP hat beim Landesamt für Pflege (LFB) außerdem einen Expertenkreis Hospiz- und Palliativ-Versorgung eingerichtet. Sprecherin der dortigen Arbeitsgruppe "Menschen mit Behinderungen in der Eingliederungshilfe bis zuletzt begleiten" ist Barbara Dengler.

Weiterführende Infos und Kontakt: