Fachkräfte: Analyse, Strategien, Perspektiven

Der Fachkräfte-Mangel hat längst die Eingliederungshilfe erreicht. Mancherorts gibt es bereits personelle Notlagen. Darauf weist die Lebenshilfe Bayern seit langem hin. "Politik und Kostenträger sind hier klar gefordert. Doch was können wir selbst tun, um dem Fachkräfte-Mangel zu begegnen? Auch darüber müssen wir reden", so die stellvertretende Landesvorsitzende Hildegard Metzger auf dem Fachtag der Lebenshilfe Bayern in Augsburg.

Freuen sich über das große Interesse  am Fachtag (von links): Andrea Siemen, Sabine Klotz, Hildegard Metzger, Kirsten Simon, Simon Britz (Foto: LHB / Stephan Mitesser)

Freuen sich über das große Interesse am Fachtag (von links): Andrea Siemen, Sabine Klotz, Hildegard Metzger, Kirsten Simon, Simon Britz (Foto: LHB / Stephan Mitesser)

Über 140 Teilnehmer*innen aus sozialen Einrichtungen

Der Lebenshilfe-Fachtag war für alle offen und stieß auf großes Interesse: Über 140 Teilnehmer*innen aus der Lebenshilfe und anderen Verbänden diskutierten engagiert unter dem Motto "Wie soll `das´ noch weitergehen?! Dem Fachkräfte-Mangel begegnen – Analyse, Strategien und Perspektiven". Dabei ging es zum Beispiel darum, wie sich das Personal-Management in der eigenen Organisation verbessern lässt und dadurch möglichst attraktive Arbeitsplätze in den eigenen Einrichtungen angeboten werden können.

Gastvorträge und Gute Beispiele aus der Praxis

Zu den Gastvorträgen konnten die stellvertretende Landesvorsitzende Hildegard Metzger gemeinsam mit ihren Vorstandskolleginnen Kirsten Simon und Andrea Siemen sowie Landesgeschäftsführer Dr. Jürgen Auer renommierte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Forschung und Praxis beim Fachtag der Lebenshilfe Bayern begrüßen:

  • Den Impulsvortrag "Generationengerechte Personalpolitik – Wie ticken die Generationen Y und Z" hielt Julia Punk, Psychologin M. Sc. und Systemische Therapeutin bei "punktuell".
  • Zu "Entgrenzte Arbeitszeiten – Gute Arbeitsbedingungen in der Eingliederungshilfe schaffen" refererierte Dr. Sarah Bormann von der ver.di-Bundesverwaltung und stellte dabei die Ergebnisse einer Befragung von Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe vor.
  • Und über „Wahre Schönheit kommt von innen – Wie Sie mit Employer Branding zum attraktiven Arbeitgeber werden" sprach Martina Neumeyer, Inhaberin der Beratungsagentur "playourlife".
  • Perspektiven und Ansätze aus der Praxis gab es zu:
    • "Social Media – Nur mal so zum Recruiting nutzen! Geht das überhaupt?!" von Marco Höyns, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement und Fördermittel Lebenshilfe Nürnberg
    • "Heute geschlossen!? - Warum? Wer fragt, gewinnt!" von Marco Beringer, Fachbereichsleiter, Lebenshilfe Schweinfurt
    • "Fit für die Zukunft trotz schwieriger Rahmenbedingungen" von Andreas Dauer, Leitung Personalwesen, Lebenshilfe Neumarkt
Podiumsdiskussion zur HEP-Ausbildung

Zum Thema „´Gute´ Ausbildung als Schlüssel zur Fachkräfte-Gewinnung" diskutierten auf dem Podium:

  • Stefan Görge, Vorsitzender Berufsverband Heil-Erziehungs-Pflege (HEP)
  • Annemarie Funke, Geschäftsführerin Lebenshilfe Traunstein
  • Sarah Bormann, ver.di Bundesverwaltung

Die Moderation hatte Simon Britz, Referent Wohnen, inne.

Dokumentation im Nachgang

Der Fachtag "Wie soll `das´ noch weitergehen?! Dem Fachkräfte-Mangel begegnen – Analyse, Strategien und Perspektiven" der Lebenshilfe Bayern fand am 28. Februar 2023 in Augsburg statt. Er wurde federführend von Sabine Klotz, Referentin Grundsatzfragen, und Simon Britz, Referent Wohnen, organisiert, durchgeführt und moderiert. Eine Dokumentation zum Fachtag gibt es im Nachgang.

Resolution zum Fachkräftemangel

Auf ihrer Landesversammlung 2022 hatte die Lebenshilfe Bayern die Resolution "Dem Fachkräfte-Mangel begegnen – nachhaltige Lösungen JETZT finden und umsetzen" verabschiedet.

Darin fordert die Lebenshilfe neben guten wirtschaftlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen unter anderem eine gut bezahlte Ausbildung in angemessener Dauer, gezielte Anreize für freiwilliges Engagement insbesondere auch von jungen Menschen, attraktive und finanziell unterstützte Weiterbildung und Qualifizierung von Mitarbeitenden und Quereinsteigenden. Auch brauche es weniger Bürokratie für mehr Teilhabe. Ebenso dürfe der Fachkräfte-Mangel nicht dazu führen, dass die fachlichen Standards abgesenkt werden.

Aktuell fordert die Lebenshilfe Bayern gemeinsam mit der Freien Wohlfahrtspflege einen "Runden Tisch zum Personal- und Fachkräfte-Mangel" beim bayerischen Sozialministerium.


Infos in aller Kürze

Ihr Kontakt

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung - Landesverband Bayern
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Telefon: 0 91 31 - 7 54 61-0
Telefax: 0 91 31 - 7 54 61-90
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