Trautner: Schulen müssen Kindern gerecht werden
Schulische Bildung ist ein Menschenrecht und in Deutschland gesetzliche Pflicht. Auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen müssen daran teilhaben können. Dazu leisten Förderschulen einen wesentlichen Beitrag. “Deshalb fordert die Lebenshilfe in einer Petition, dass Förderschulen in Bayern dauerhaft ausreichend finanziert werden. Denn Schulen müssen den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gerecht werden können”, so die Landesvorsitzende Carolina Trautner im Vorfeld der Anhörung zur Petition im Bayerischen Landtag.

Schulgebäude müssen den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden (Bild: © Lebenshilfe Bremen - Stefan Albers)
BayEUG: Schulbauten müssen einwandfreien Schulbetrieb ermöglichen
Die Petition soll am Donnerstag, 13. März 2025, im Landtagsausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen behandelt werden. Als Vertreter der Lebenshilfe Bayern wird Landesgeschäftsführer Dr. Jürgen Auer bei der Anhörung anwesend sein.
In der Petition der Lebenshilfe Bayern wird erläutert: Die im Haushalt vorgesehenen Mittel reichen nicht aus, um die bereits heute absehbar steigenden Kosten zu decken. Dabei geht es um die laufenden Kosten für den Schulaufwand also für Betrieb, Personal, Verwaltung sowie um Kosten für dringend nötige Baumaßnahmen. Das können Neubauten oder Generalsanierungen alter Gebäude sein.
Fast die Hälfte der Lebenshilfe-Schulträger (17 von 40) plant aktuell solch umfangreiche Baumaßnahmen, nicht zuletzt um ihre gesetzliche Pflicht zu erfüllen. Denn laut Bayerischem Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) müssen Schulbauten so beschaffen und ausgestattet sein, dass ein einwandfreier Schulbetrieb gewährleistet werden kann. Und genau dafür setzt sich der Lebenshilfe-Landesverband gemeinsam mit anderen Schulträger-Verbänden in Bayern ein.
Die Petition der Lebenshilfe Bayern zu "Unzureichende Finanzierung privater Förderschulen durch den Doppelhaushalt und den Nachtragshaushalt" ging mit Schreiben vom 12. Dezember 2024 an den Bayerischen Landtag. Sie ist auf der Website der Lebenshilfe Bayern unter Papiere zu finden.
Lebenshilfe-Förderschulen in Bayern
In Bayern gibt es aktuell 40 Lebenshilfe-Träger von privaten Förderschulen bzw. Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Diese haben insgesamt 45 Standorte in ganz Bayern.
In der Regel bieten die Zentren zusätzlich zu den Förderschulen sogenannte Schulvorbereitende Einrichtungen (SVE für Vorschulkinder) und Heilpädagogische Tagesstätten (HPT für Schülerinnen und Schüler neben und nach den Unterrichtszeiten) an.
Insgesamt werden in SVE und Schulen sowie in den HPT jeweils über 6.200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterrichtet, gebildet und gefördert. (Alle Zahlen zum Stichtag 31.12.2023.)
Lebenshilfe-Landesverband Bayern: Teilhabe gestalten
Unter dem Motto “Miteinander – Wir gestalten Teilhabe” setzt sich der Lebenshilfe-Landesverband seit 1962 als Dachorganisation der bayerischen Lebenshilfen insbesondere für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien ein. Heute hat der Verband mit Sitz in Erlangen gut 160 Mitgliedsorganisationen. Diese unterstützen, fördern und begleiten über 50.000 Menschen mit Behinderungen und deren Familien.
Die Lebenshilfe Bayern hat ein umfassendes Netz kompetenter Hilfe aufgebaut – mit etwa 900 Einrichtungen, Diensten und Beratungsstellen: Interdisziplinäre Frühförderstellen und Kindertageseinrichtungen, Förderschulen und Heilpädagogische Tagesstätten, Elternberatung, Wohnangebote und Werkstätten, Offene Hilfen und Familienentlastende Dienste, Kultur- und Freizeittreffs sowie Tagesstruktur für ältere Menschen mit Behinderungen.
Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern ist Staatsministerin a. D. Carolina Trautner. Sie ist Mitglied des Bayerischen Landtages (MdL). Die Lebenshilfe ist bundesweit aktiv als Elternverband und Selbsthilfe-Vereinigung, als Fachverband und Trägerin von Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Wir danken bereits vorab herzlich für Ihre Berichterstattung!