Gedenken an Stamm - Austausch mit Scharf

Mit einer bewegenden Gedenkfeier hat die Lebenshilfe Bayern zu Beginn ihrer Landesversammlung 2022 der verstorbenen Landesvorsitzenden Barbara Stamm gedacht. Mit Staatsministerin Ulrike Scharf diskutierten die Delegierten über die Zukunft der Eingliederungshilfe in Bayern. Die Landesversammlung fand mit rund 100 Teilnehmer*innen vom 11. bis 13. November 2022 in Landshut statt.

Hildegard Metzger bei der Gedenkfeier für Barbara Stamm (Foto: LHB - Anita Sajer)

Hildegard Metzger bei der Gedenkfeier für Barbara Stamm (Foto: LHB - Anita Sajer)

Claudia Franke und Guido Masny bei der Gedenkfeier für Barbara Stamm (Foto: LHB - Anita Sajer)

Claudia Franke und Guido Masny bei der Gedenkfeier für Barbara Stamm (Foto: LHB - Anita Sajer)

Gerhard John und Hildegard Metzger übergeben Sozialministerin Ulrike Scharf (Mitte) das Corona-Papier der Lebenshilfe Bayern (Foto: LHB - Anita Sajer)

Gerhard John und Hildegard Metzger übergeben Sozialministerin Ulrike Scharf (Mitte) das Corona-Papier der Lebenshilfe Bayern (Foto: LHB - Anita Sajer)

Dr. Jürgen Auer im Austausch mit der Sozialministerin (Foto: LHB - Anita Sajer)

Dr. Jürgen Auer im Austausch mit der Sozialministerin (Foto: LHB - Anita Sajer)

Blumen für die Sozialministerin nach dem regen Austausch mit den Delegierten der Lebenshilfe Bayern (Foto: LHB - Anita Sajer)

Blumen für die Sozialministerin nach dem regen Austausch mit den Delegierten der Lebenshilfe Bayern (Foto: LHB - Anita Sajer)

Gedenkfeier für Landesvorsitzende

Die ehemalige Landtagspräsidentin und Sozialministerin Barbara Stamm war mehr als 20 Jahre, von Oktober 2001 bis zu ihrem Tode im Oktober 2022, Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern. Worte der Erinnerung und des Gedenkens sprachen im Namen der gesamten bayerischen Lebenshilfe-Familie während der Feier die beiden stellvertretenden Landesvorsitzenden Gerhard John und Hildegard Metzger, die weiteren Vorstandsmitglieder Kirsten Simon und Monika Haslberger sowie Landesgeschäftsführer Dr. Jürgen Auer.

Auch die Vorsitzende des Landesausschusses der Selbstvertreter*innen, Claudia Franke, und ihr Stellvertreter Guido Masny sowie der schwäbische Lebenshilfe-Bezirkssprecher Günter Schwendner würdigten ihren großartigen Einsatz und unermüdlichen Kampf für die Belange und Rechte von Menschen mit Behinderungen und deren Familien.

Impuls und Austausch mit Sozialministerin

Das Schwerpunkt-Thema am ersten Tag der Jahrestagung war die Zukunft der Eingliederungshilfe in Bayern. Dabei wurde beim regen Austausch mit der Sozialministerin Ulrike Scharf auf drei Aspekte besonders geblickt: Schutz und Teilhabe während der noch anhaltenden Corona-Pandemie, die Auswirkungen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung auf die Dienste und Einrichtungen der Lebenshilfe, der bestehende Fachkräftemangel auch in der Eingliederungshilfe und Barrierefreiheit in Bayern.

"Wir stehen hier in allen Bereichen vor immensen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam mit Politik, Behörden und Gesellschaft meistern können", betonte der stellvertretende Landesvorsitzende Gerhard John in seiner Begrüßung und fügte hinzu: "Deshalb freue ich mich sehr, dass wir für Impuls und Diskussion die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, begrüßen können."

Sozialministerin Ulrike Scharf: "60 Jahre Lebenshilfe heißt 60 Jahre unermüdlicher Einsatz für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Jeder Mensch ist einzigartig und Bayern muss Chancenland für alle sein. Als Sozialministerin liegt mir deshalb die Inklusion der Menschen mit Behinderung sehr am Herzen – ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. Lassen Sie uns weiter gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft einstehen, in der Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich miteinander leben, lernen und arbeiten. Ich stehe für `Bayern. Gemeinsam. Stark.´ – auch in diesen für uns alle herausfordernden Zeiten."

Übergabe eines Papiers zur Corona-Pandemie

Der Sozialministerin wurde auf der Landesversammlung auch das Lebenshilfe-Papier zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen überreicht. Die Erstellung des Papiers war noch von der Landesvorsitzenden Barbara Stamm in die Wege geleitet worden.

Fazit der umfangreichen Bestandsaufnahme und Reflexion sind drei Kern-Forderungen der Lebenshilfe Bayern an Politik und Gesellschaft:

  • Der Mensch muss bei allem staatlichen und behördlichen Handeln im Mittelpunkt stehen
  • Inklusion, Teilhabe, Barrierefreiheit müssen auch und gerade in Krisenzeiten als gesellschaftspolitische Ziele weiterverfolgt werden
  • Mitbestimmung und Teilhabe ist allen Menschen zu ermöglichen und zu gewährleisten

Das über 80-seitige Papier "Zwei Jahre Corona-Pandemie: Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Bestandsaufnahme und Reflexion" ist hier abrufbar. Es wurde von der Referentin für Grundsatzfragen, Sabine Klotz, erstellt.

Jahrestagung – Samstag, 12. November

Die Delegierten wollen sich am zweiten Tag der Jahrestagung gemeinsam mit dem Landesvorstand in nicht öffentlichen Sitzungen zu Haupt- und Ehrenamt bei der Lebenshilfe Bayern austauschen sowie eine Resolution zum Thema Fachkräftemangel erarbeiten.

"Der Fachkräftemangel hat längst die Einrichtungen der Lebenshilfe in Bayern erreicht," so die stellvertretende Landesvorsitzende Hildegard Metzger und ergänzt: "Wir brauchen hier unbedingt zukunftsfähige Perspektiven und nachhaltige Lösungen – für die Eltern und Angehörigen, für das Personal und die Einrichtungen und natürlich vor allem für die Menschen mit Behinderungen selbst."

Am Samstagnachmittag, 12. November 2022, 13.45-16 Uhr wird als Gastredner der Präsident des bayerischen Bezirketags und Bezirkstagspräsident von der Oberpfalz, Franz Löffler, erwartet. Mit ihm wollen die Delegierten die künftige Zusammenarbeit mit den Bezirken als Leistungsträger der Eingliederungshilfe diskutieren.

Mitgliederversammlung – Sonntag, 13. November

Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag, 13. November 2022, 10-13 Uhr, soll unter anderem eine Resolution zum Thema Fachkräftemangel verabschiedet werden. Davor wird es eine Ökumenische Andacht mit Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl und Diakoniepräsident a. D. Pfarrer Michael Bammessel geben.

Rückblick und Ausstellung zum Jubiläumsjahr

Während der Veranstaltungen sind unter anderem Kunstwerke, Fotos, Filme, Lieder zu sehen und zu hören, die von den Mitgliedsorganisationen zum bayernweiten Lebenshilfe-Mitmach-Aktionstag rund um den 5. Mai erstellt worden waren. Auch wird es einen Rückblick auf die anderen Jubiläumsveranstaltungen wie Auftakt auf dem Nürnberger Frühlingsfest und Staatsempfang in Würzburg geben.

60 Jahre Lebenshilfe-Landesverband Bayern

Unter dem Motto "Miteinander – Wir gestalten Teilhabe" setzt sich der Lebenshilfe-Landesverband Bayern seit über 60 Jahren als Dachorganisation der bayerischen Lebenshilfen insbesondere für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien ein. Der Verband wurde am 12. Mai 1962 gegründet. Heute hat er mit Sitz in Erlangen gut 160 Mitgliedsorganisationen. Diese unterstützen, fördern und begleiten über 50.000 Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Die Lebenshilfe hat ein umfassendes Netz kompetenter Hilfe aufgebaut – mit etwa 900 Einrichtungen, Diensten und Beratungsstellen. Die Lebenshilfe ist bundesweit aktiv als Elternverband und Selbsthilfe-Vereinigung, als Fachverband und Trägerin von Einrichtungen der Behindertenhilfe.

Laufend aktuelle Informationen zum Jubiläumsjahr 2022 finden Sie auch auf unserer Jubiläums-Website.

Medien-Anmeldung zur Landesversammlung

Wir würden uns freuen, Sie als Medien-Vertreter*in bei unserer Landesversammlung in Landshut begrüßen zu können. Die Versammlung findet noch am 12. und 13. November im Tagungszentrum ta.la statt. Für Gespräche stehen Ihnen an den Veranstaltungstagen die beiden stellvertretenden Landesvorsitzenden zur Verfügung.

Wir danken bereits vorab herzlich für Ihre Berichterstattung!

Medien-Mitteilung


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