Verschärfte Maskenpflicht nicht zumutbar!

Das neue Infektionsschutz-Gesetz verschärft die Maskenpflicht in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. "Dies ist weder nachvollziehbar noch verhältnismäßig", kritisiert die stellvertretende Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern Hildegard Metzger und fordert von Bund und Land eine zumutbare und praktikable Regelung für die Beschäftigten in Werkstätten.

Schutz und Teilhabe ermöglichen

Wichtig sei – wie von Beginn der Pandemie an – auch hier wieder zwischen dem Schutz vor Infektion und der Teilhabe am Arbeitsleben vernünftig und im Sinne der Menschen mit Behinderungen abzuwägen, so Metzger weiter. Eine Maskenpflicht einseitig, also nur in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe wie den Werkstätten, zu verschärfen, sei nicht akzeptabel und komme einer Diskriminierung gleich.

Auswirkungen des neuen Gesetzes

Zahlreiche Mitgliedsorganisationen der Lebenshilfe Bayern weisen darauf hin, dass die verschärfte Maskenpflicht dazu führe, dass in den Werkstätten alle Beschäftigten mit und ohne Behinderungen durchgehend eine FFP2-Maske tragen müssten. Es sei nach den neuen Regelungen nicht mehr möglich, die Masken abzusetzen trotz Abstandsregelungen und dem erfolgreichen Hygieneschutz in Werkstätten. Für viele Beschäftigte, die mit dem Bus zur Werkstatt kommen, hieße dies, gut neun Stunden am Tag eine FFP-Maske zu tragen. Diese Regelung sei strenger als alle bisherigen Regelungen seit Beginn der Pandemie.

Lebenshilfe-Werkstätten in Bayern

In Bayern gibt es 39 Lebenshilfe-Träger von Werkstätten mit gut 175 verschiedenen Standorten von Haupt- und Zweigwerkstätten. In den Werkstätten werden über 18.000 Menschen mit Behinderungen beschäftigt, gefördert und unterstützt.

60 Jahre Lebenshilfe-Landesverband Bayern

Unter dem Motto "Miteinander – Wir gestalten Teilhabe" setzt sich der Lebenshilfe-Landesverband Bayern seit über 60 Jahren als Dachorganisation der bayerischen Lebenshilfen insbesondere für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien ein. Der Verband wurde am 12. Mai 1962 gegründet. Heute hat er mit Sitz in Erlangen gut 160 Mitgliedsorganisationen. Diese unterstützen, fördern und begleiten über 50.000 Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Die Lebenshilfe hat ein umfassendes Netz kompetenter Hilfe aufgebaut – mit etwa 900 Einrichtungen, Diensten und Beratungsstellen.

Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm ist seit 2001 Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern. Die Lebenshilfe ist bundesweit aktiv als Elternverband und Selbsthilfe-Vereinigung, als Fachverband und Trägerin von Einrichtungen der Behindertenhilfe.

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Medien-Mitteilung