Trauer um Hille Gosejacob-Rolf

Unsere ehemalige mittelfränkische Bezirkssprecherin Hille Gosejacob-Rolf ist verstorben. "Die Lebenshilfe in ganz Bayern trauert um eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die sich vehement und unermüdlich für Menschen mit Behinderungen und deren Familien eingesetzt hat", so die Landesvorsitzende Carolina Trautner zum Tode der langjährigen Geschäftsführerin der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt.

Entwicklung der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt

Hille Gosejacob-Rolf war eine äußerst engagierte Streiterin für Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. 30 Jahre lang, von 1977 bis 2007, trieb die studierte Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin die Entwicklung der Lebenshilfe in Herzogenaurach entscheidend voran - zunächst als pädagogische Leitung und bald als Geschäftsführerin. Unter ihrer Federführung entstanden viele neue Einrichtungen, Dienste und Angebote - wie die Schulvorbereitenden Einrichtungen, die Frühförderung, die Heilpädagogische Tagesstätte sowie neue Wohnstätten. Als besonderer Meilenstein galt der Neubau der Aurach-Werkstatt.

Engagement auf allen Ebenen

Von 1993 bis 2007 engagierte sich Gosejacob-Rolf außerdem überregional als mittelfränkische Bezirkssprecherin der Lebenshilfe Bayern. Ebenso war sie in verschiedenen Ausschüssen des Lebenshilfe-Landesverbandes Bayern und der Lebenshilfe-Bundesvereinigung aktiv.

Die Aus- und Fortbildung in der Eingliederungshilfe war ihr ein besonderes Anliegen. Als Dozentin des Fortbildungsinstituts unterrichtete sie zum Beispiel zahlreiche junge Freiwillige der Lebenshilfe Bayern rund um Aufsichtspflicht und Haftung.

Gosejacob-Rolf engagierte sich gleichzeitig weit über die Lebenshilfe hinaus für die Belange von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie war Gründungsmitglied und über 20 Jahre lang Bundesvorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit, ab 2007 dann Ehrenvorsitzende.

Ausgezeichnetes Engagement

Gosejacob-Rolf wurde 2003 für ihren jahrzehntelangen gesellschaftlichen Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand im Jahre 2007 erhielt sie für ihre hervorragenden und richtungsweisenden Verdienste um die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung und deren Familien die Goldene Ehrennadel der Lebenshilfe.

Trauer und Dankbarkeit

Wie die Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt mitteilte, verstarb deren langjährige Geschäftsführerin Hille Gosejacob-Rolf Mitte Februar im Alter von 80 Jahren. Wir trauern mit ihrer Familie und allen Weggefährten und sind dankbar für die gemeinsame Zeit bei der Lebenshilfe in Bayern.

Lebenshilfe-Landesverband Bayern: Teilhabe gestalten

Unter dem Motto "Miteinander – Wir gestalten Teilhabe" setzt sich der Lebenshilfe-Landesverband seit 1962 als Dachorganisation der bayerischen Lebenshilfen insbesondere für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien ein.

Heute hat der Verband mit Sitz in Erlangen gut 160 Mitgliedsorganisationen. Diese unterstützen, fördern und begleiten über 50.000 Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Die Lebenshilfe Bayern hat ein umfassendes Netz kompetenter Hilfe aufgebaut – mit etwa 900 Einrichtungen, Diensten und Beratungsstellen: Interdisziplinäre Frühförderstellen und Kindertageseinrichtungen, Förderschulen und Heilpädagogische Tagesstätten, Elternberatung, Wohnangebote und Werkstätten, Offene Hilfen und Familienentlastende Dienste, Kultur- und Freizeittreffs sowie Tagesstruktur für ältere Menschen mit Behinderungen.

Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern ist Staatsministerin a. D. Carolina Trautner, MdL. Die Lebenshilfe ist bundesweit aktiv als Elternverband und Selbsthilfe-Vereinigung, als Fachverband und Trägerin von Einrichtungen der Behindertenhilfe.